Chronik

Zur Baugeschichte (Jörg Fröscher)

„Am Samstag, den 24. September 1966 wird die neue Volksschule der Gemeinden Hirschlanden und Schöckingen als 1. Gemeinschaftsschule des Landkreises Leonberg in feierlichem Rahmen ihrer Bestimmung übergeben.“
So lautete die Einladung des Verbandsschulgemeinderats der beiden Gemeinden an die Besucher der Einweihungsfeier. Jedoch schon eineinhalb Jahre vorher wurden die ersten Beschlüsse gefasst, die ein neues Zeitalter in der Schulgeschichte der damals noch selbstständigen Gemeinden Hirschlanden und Schöckingen einläutete. Die folgende Zeittafel soll einen kleinen Einblick in die Baugeschichte der nunmehr 40 Jahre alten Schule geben.

Januar 1964 Planungsauftrag für den einer Gemeinschaftsschule an Dipl.-Ing. Hahn und sein Büro.
Februar 1964 Der Schulverbandsgemeinderat verabschiedet den Planentwurf einstimmig. Kostenvoranschlag: 2.597.949 DM
Januar 1966 Bezug der beiden Pavillons durch Schüler aus beiden Gemeinden mit den beiden damaligen Schulleitern Schmidt (Hirschlanden) und Griesinger (Schöckingen)
September 1966 Einweihung der gesamten Anlage mit 13 Klassenräumen und  Gesamtkosten von 2,9 Mio. DM.
1967 Erwerb eines im Norden des Areals gelegenen Flurstücks zur Erweiterung der Spiel- und Pausenfläche.
Mai 1973 Nach energischem Drängen des neuen Schulleiters Siegfried Stegmaier beschließt der Schulverband den Neubau eines weiteren Pavillons. Auch eine Schulturnhalle soll gebaut werden.
November 1974 Festliche Übergabe des Pavillons und der Turnhalle mit Gesamtkosten von 1.570.000 DM
Januar 1975 Nach der Eingemeindung der beiden Kommunen wird der Schulverband aufgelöst.
November 1975 Hohe Schülerzahlen erfordern mehr Räume. Ein zweiklassiger Schulpavillon (Interimsbau) wird errichtet. Heute ist diese „Interimslösung“ immer noch vorhanden und beherbergt das Jugendhaus „2gether“.
August 1980 Baubeginn des Anbaus an das Hauptgebäude.
November 1981 Der Anbau wird eingeweiht. 4 neue Klassenzimmer, 4 Kursräume, ein Schüleraufenthaltsraum sowie 2 Lehr- und Lernmittelzimmer stehen nun zusätzlich zur Verfügung. Die Baukosten betrugen etwas mehr als 2 Mio. DM.
Juni 1983 Erweiterung der Pausenanlage durch ein Kleinspielfeld im Norden des Schulgeländes.
1983 – 2005

Zahlreiche Veränderungen in den Gebäuden und auf dem Gelände:
- Ein Feuchtbiotop, angelegt von Herrn Hausmeister Häffelein und einer Schülergruppe
- Ein Werkhof im nördlichen Bereich
- Ein Niederseilgarten auf der Rasenfläche
- Umbau des Verwaltungsteils (Sekretariat, Rektorat)
- Umbau und Neueinrichtung des Werkraums

Juli 2005

Wiederum steigende Schülerzahlen machen einen Neubau unum-gänglich. Die Einrichtung der Ganztagesschule fordert ebenso mehr Zimmer wie auch die offenen Unterrichtsformen ein Lernen in angemessenen  Räumen  verlangen. Das Architekturbüro Schoch aus Korntal-Münchingen wird mit dem Bau beauftragt. Für knapp 1,8 Millionen Euro entstand ein ansprechender Neubau, der nun die Schulküche mit Theorieraum, den Handarbeitsraum sowie die Werkräume umfasst. Gleichzeitig wird das Hauptgebäude umgebaut, das nun zusätzlich die Schülercafeteria, zwei neue Klassenzimmer sowie ein zeitgemäßes Lehrerzimmer beherbergt.

Juli 2008

Nach 34 Jahren sind die Pavillons in einem baulich bedenklichen Zustand. Auch das Hauptgebäude zeigt Ermüdungserscheinungen. In den ersten Kostenschätzungen geht man von einer Renovierungssumme von ca. 3 Mio € aus. Allerdings ist die THS nicht die einzige Schule in Ditzingen, die in die Jahre gekommen ist. Das Ditzinger Schulpaket wird in einen Schulentwicklungsprozess gegeben. Ideen für einen Neubau der Werkrealschule oder der Grundschule auf dem Gelände der THS anstelle der drei Pavillons entstehen.

Frühjahr 2010

Der Schulentwicklungsprozess verzögert sich. Entscheidungen werden gefällt und bald darauf wieder zurückgenommen. Es gibt auch erste Unsicherheiten, wie sich die Schullandschaft in Baden-Württemberg insgesamt weiterentwickelt. Die Schülerzahlen an den Werkrealschulen im Land sinken gewaltig. Die Frage der Sinnhaftigkeit eines Neubaus wird gestellt.

Frühjahr 2011

In Baden-Württemberg wird durch die Grün-Rote Landesregierung die Gemeinschaftsschule als neue Schulform eingeführt. Die Theodor-Heuglin-Schule als eine Schule, die schon immer auf die Individualität der Kinder Rücksicht nahm, bewirbt sich um die Zulassung. In der sogenannten 2. Tranche erhält man den Zuschlag. Dies bedeutet auch für den Schulbau neue Voraussetzung. Andere Unterrichtsformen, mehr Schüler und Lehrkräfte – all dies führt zu neuen Planungen. Für die Werkrealschule führt dies aber zum Aus. Sie wird nun Schuljahr für Schuljahr „abgewickelt“ und die Gemeinschaftsschule wächst nach.

September 2014

Die Raumnot wird größer. Dies führt zur Auslagerung der Werkrealschule an die Konrad-Kocher-Schule in der Kernstadt nach Ditzingen. Der Transport wird unbürokratisch durch den Schulträger geregelt, in dem man einen Schulbus von Hirschlanden direkt an den neuen Schul-ort einrichtet. Die Leitung dieser Außenstelle übernimmt Konrektor Dieter Klein. In die Container an der Karl-Koch-Halle zieht die Mensa ein, die in einer Übergangslösung seither in der Karl-Koch-Halle untergebracht war.

Frühjahr 2015

Endlich ist es soweit: Der Gemeinderat der Stadt Ditzingen beschließt den Neubau einer Gemeinschaftsschule am Standort Theodor-Heuglin-Schule in Hirschlanden sowie den Umbau und die Renovierung des Hauptgebäudes. Die drei Pavillons sollen abgerissen werden. Auch die Schulturnhalle braucht eine Grundsanierung. Das Finanzvolumen wird mit insgesamt ca. 20 Mio € angegeben.