"Ich bin stolz auf meine Schule"

Ein Interview mit Theodor Heuglin

Der berühmte Afrikaforscher Theodor Heuglin aus Hirschlanden äußert sich zu der nach ihm benannten Schule.

Herr Heuglin, ihre Schule feiert das fünfzigjährige Bestehen. Welche Bedeutung hat dies für Sie?

Als vor fünfzig Jahren hier die Gemeinschaftsschule meines Ortes Hirschlanden und der Nachbargemeinde Schöckingen gegründet wurde, war dies schon ein gewaltiger Schritt in die Zukunft, der dadurch weitergeführt wurde, dass die Schule auch bildungspolitisch noch eine Gemeinschaftsschule geworden ist. Doch unabhängig von dieser Äußerlichkeit, bin ich stolz, dass ich dieser Schule meinen Namen geben durfte.

Worauf führen Sie das zurück?

Natürlich auf die Arbeit, die an dieser Schule geleistet wird. Schon seit Jahrzehnten ist die Schule führend und ein Meilenstein in der Bildung.

Was beeindruckt Sie besonders?

Hier sind zuerst die Bausteine der Berufsorientierung, wie das Sozialpraktikum und die Berufswegeplanung zu nennen, die bereits in der Primarstufe angelegt sind. Doch auch die musische Bildung, vor allem mit dem musikalischen Schwerpunkt ist hervor zu heben. Da ich in der Nähe wohne, kann ich die Proben der Bigbands genießen. Wenn ich heute auf diese Schule ginge, weiß ich nicht, ob es mich der Natur wegen nach Afrika gezogen hätte, oder ob ich mich eher für die afrikanische Musik interessiert hätte. Besonders möchte ich auch die schon über 15 Jahre gelungene Integration von Menschen mit Behinderungen nennen. Bevor Inklusion von sich reden machte, wurde es an dieser Schule praktiziert. An dieser Schule steht der Mensch im Mittelpunkt.

Sie fühlen sich also wohl als Namenspatron?

Wie man's nimmt. Lange Zeit stand ich im Schatten des "Hirschlander Kriegers". Gegen so ein nebulöses historisches Faktum, hat man es als redlicher Wissenschaftler nicht leicht. Jedes Jahr muss ich bei den Neuankömmlingen mich und meine Errungenschaften ins Gedächtnis rufen. Dies ist schon beschwerlich. Dazu kommen noch die ganzen politischen Querelen, die in der Großgemeinde Ditzingen schwelen. Zum Glück habe ich einen langen Atem.

Wie sehen Sie die Zukunft der Schule?

Hier bin ich etwas skeptisch. Wenn man die letzten Jahre verfolgt hat, wie sie auch der Chronik entnehmen können, dann hat sich eines immer wieder gezeigt. Die Innovationskraft der Lehrkräfte und der Schulleitung ist so gewaltig, dass ein stetig steigender Zuspruch von Eltern und Schülern vorhanden ist. Es ist zwar ein Neubau geplant, doch befürchte ich, dass dieser wieder bald zu klein sein wird. Aber sonst bin ich ganz und gar zuversichtlich und sehe die Schule auf dem richtigen Weg und wünsche allen weiterhin viel Erfolg bei der Arbeit.